FEHLSICHTIGKEITEN

Um ein scharfes Bild auf der Netzhaut zu erzeugen, müssen einfallende Lichtstrahlen parallel und punktgenau auf der Stelle des Schärfsten Sehens – der sogenannten Makula – abgebildet werden. Dabei hängt die Schärfe der Abbildung  von drei Faktoren ab: der Stärke der Augenlinse, der Länge des Augapfels und der Brechkraft der Hornhaut. Je nachdem wie diese Faktoren ausgeprägt sind, kann es zu verschiedenen Arten von Fehlsichtigkeit kommen. Im Folgenden können Sie sich über vier verschiedene, besonders häufig vorkommenden Formen der Fehlsichtigkeit informieren.

Astigmatismus - Hornhautverkrümmung

Aufgrund einer unregelmäßigen Krümmung der Hornhaut werden bei einem Astigmatismus ankommende Lichtstrahlen nicht punktförmig, sondern strichförmig auf der Netzhaut abgebildet. Dadurch kommt es zu einem verzerrten Bild. In vielen Fällen leiden Patienten mit einem Astigmatismus auch unter Kurz- oder Weitsichtigkeit.

Durch die Untersuchung mit einem Refraktometer kann die  Hornhautverkrümmung festgestellt werden, indem die Brechkraft des Auges berechnet wird. Durch den Einsatz von Sehhilfen wie Kontaktlinsen oder Brillen kann der Astigmatismus optimal behandelt werden, aber auch refraktive chirurgische Eingriffe, wie Linsenimplantation oder Laserbehandlungen können für eine erfolgreiche Behandlung eingesetzt werden.

Myopie – Kurzsichtigkeit

Patienten mit einer Myopie können, im Gegensatz zur Hyperopie, Objekte in der Nähe optimal erkennen, haben dafür aber aber Schwierigkeiten Objekte in der Ferne zu sehen. Grund für die Myopie kann sein, dass die Achsenlänge des Augapfels relativ zur Brechkraft der Linse zu lang ist. Dieser Zustand verändert sich und kann im Laufe des Lebens zunehmen.

Von der Kurzsichtigkeit können Patienten in allen Altersgruppen betroffen sein und ihnen kann optimal durch Sehhilfen, wie Brillen und Kontaktlinsen geholfen werden. Aber auch refraktive Eingriffe wie Laserbehandlungen oder Linsenimplantationen sind mögliche Behandlungsmethoden.

Hyperopie – Weitsichtigkeit

Patienten die unter Hyperopie leiden, können Objekte in der Ferne unter Umständen mit etwas Anstrengung erkennen, im Nahbereich sehen sie jedoch zunehmend schlechter. Grund dafür kann beispielsweise sein, dass die Achsenlänge des Augapfels relativ zur Brechkraft der Linse zu kurz ist. In den meisten Fällen liegt eine Hyperopie bereits bei der Geburt vor, aber häufig nimmt sie während des Wachstums ab, da der Augapfel ebenfalls wächst.

Die Weitsichtigkeit kann durch eine Untersuchung mit dem Refraktometer festgestellt werden. Hierbei wird die Brechkraft des Auges berechnet. Bei Kindern und Jugendlichen sollte diese Untersuchung nach einer Pupillenerweiterung erfolgen. Der Befund der Hyperopie tritt in allen Altersgruppen auf und kann durch Sehhilfen, wie Brillen und Kontaktlinsen, aber auch durch refraktive chirurgische Eingriffen behandelt werden.

Presbyopie – Alterssichtigkeit

Mit fortgeschrittenem Alter kann es zur Presbyopie kommen, da auch die Augenlinse altert und ihre Akkomodationsfähigkeit verliert. Diese Fähigkeit ermöglicht es die Sicht vom Fernbereich auf den Nahbereich umzustellen, eine Verschlechterung führt dazu, dass beispielsweise das Lesen von Zeitungen zunehmend schwieriger wird. So lässt sich die Presbyopie auch als altersbedingte Sehschwäche im Nahbereich verstehen.

Festellen lässt sich eine Presbyopie durch eine subjektive Untersuchung. Abhilfe schafft eine Korrektur durch Sehhilfen wie Lesebrillen, Gleitstärkenbrillen und Kontaktlinsen, eventuell aber auch durch refraktive chirurgische Eingriffe  (z.B. Multifokale Intraokularlinsen).